Eine Bäckerei für die Frauen von Thambahal
Musterbeispiel für erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe

Die Backstube

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Bereits vor der kompletten Fertigstellung der Aufstockung wurde ein Backofen für das Backen von Brötchen und Torten, ein Wok zum Backen von Doughnuts und eine Mix-Knetmaschine von unseren Spenden-geldern gekauft und die Frauen ließen es sich nicht nehmen, sofort erste Backversuche in dem Rohbau zu unternehmen. Weitere Geräte wie ein Kerosin- und ein Gaskocher sowie einige Doughnutformen haben die Frauen von ihrem Anteil in der Kooperative angeschafft. Durch die schmalen Gewinne, die die Bäckerei schon bald  erwirtschaften konnte, konnte das Geld inzwischen bereits an die Familien zurückgezahlt werden.

Nach der Fertigstellung des Gebäudes In den Wintermonaten  erfolgte die Grundausstattung  der Bäckerei durch Spenden des Nepalhilfe Kirtipur e.V. auf der Basis einer detaillierten Bedarfsliste mit Regalen, Backformen, Kühlschrank, Multifunktions-Küchenmaschine und Mobiliar wie Schrank, Tisch und Stühle  Ein weitere Ergänzung erfolgte Zug um Zug.

Heute bietet die Bäckerei vier jungen Frauen einen festen Arbeitsplatz (auch noch in 2012!). Sie arbeiten täglich von etwa 3 Uhr morgens bis 8 Uhr. Die Backwaren werden von zahlreichen Geschäften in der Umgebung und von der lokalen Bevölkerung abgenommen. Drei Mal in der Woche werden am Nachmittag dem Restaurant "Newa Lahana" Dougnuts als Mahlzeit für die Angestellten verkauft.
Die anderen Frauen, die die  Trainings-Seminare  abgeschlossen haben, arbeiten derzeit in dem angeschlossenen Newari-Restaurant "Newa Lahana" oder sind in Mutterschaft. Da die Bäckerei derzeit noch nicht genügend Profit abwirft, um noch mehr Frauen zu beschäftigen, wird die Bäckerei zunächst nur mit vier Frauen betrieben.

Zwei ältere Männer aus Thambahal helfen dabei, die Backwaren an die Abnehmer zu verteilen. Ein weiterer Mann soll angestellt werden, um die Backwaren auch im Universitätsgelände unweit des Ortes zu verkaufen. Auf Anfrage backen die Frauen auch Geburtstagstorten.

Die Bäckerei wird zusammen mit dem Restaurant und dem Open Air Museum /Museum von einem von einem in der Kooperative Thambahal gebildeten, 11-köpfigen  Ausschuss. 5 davon sind Frauen, eine ist gleichzeitig in der Bäckerei fest angestellt.

Schon 2008 haben einige Frauen in einem weiteren Seminar das Backen von haltbaren Keksen erlernt und so das Produktspektrum der Bäckerei erweitert. Es ist geplant, im Thambahal-Tole eine eigene Verkaufsstelle einzurichten.

 

Februar 2009:

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes, verursacht durch die trotz der demokratischen Wahl vom April 2008 weiterhin instabilen politischen Verhältnisse und die lange Trockenperiode seit dem Sommer 2008, haben die Energieversorgung des Landes zu Beginn des Jahres 2009 nahezu zusammenbrechen lassen. Während man sich in den Jahren zuvor bereits daran gewöhnt hatte, dass der elektrische Strom regional bzw. stadtteilweise nur  im  ca. 4-stündigen Wechsel verfügbar war, fanden seit Anfang 2009 täglich Stromabschaltungen von bis zu 14 Stunden  für das gesamte Kathmandu Valley gleichzeitig statt.

Für "unsere" Bäckerei mit dem elektrisch betriebenen Backofen bedeutet eine derartige Unsicherheit in der Energieversorgung ein Desaster. Die Lieferung von Backwaren kann nicht mehr zu festen Zeiten garantiert werden, die Stamm-Kunden ziehen sich zurück und versorgen sich anderweitig. Es gibt keine geregelte Arbeit mehr und weil in Gas-betriebenen Friteusen hergestelltes Öl-Gebäck kaum Gewinn abwirft, sind die monatlichen Einkommen der 4 festangestellten Frauen von bisher ca. 20 Euro auf 6 Euro gesunken!

Die Menschen von Thambahal sehen einen Ausweg aus diesem Dilemma nur in der Beschaffung eines Generators, mit dem die Stromausfälle zumindest teilweise überbrückt werden können. Kosten für den Treibstoff könnten aus den Gewinnen des inzwischen florierenden Restaurants "Newa Lahana" gedeckt werden. Für die Anschaffung eines Generators steht dagegen nur ein kleinerer Eigenleistungsbetrag zur Verfügung. Ich habe daher eine weitere finanzielle Unterstützung durch Nepalhilfe Kirtipur e.V. zugesagt. Im April 2009 wurden insgesamt 1.200 Euro an die Bäckerei überwiesen, ca. 80% der Anschaffungskosten für einen Generator, mit dem eine der zwei Stufen des Backofens betrieben werden kann.

 

 

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Begründung des Projektes