Eine Bäckerei für die Frauen von Thambahal
Musterbeispiel für erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe

Historie und Konzept

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Die Nachbarschafts-Kooperative "Thambahal"

Die Kernstadt Kirtipur ist in 12 Nachbarschaftsbezirke, sog. Toles, aufgeteilt. Die Menschen in einem Tole pflegen eine besondere Zusammengehörigkeit. An einem zentralen Platz versammeln sie sich für religiöse Aktivitäten. Im Nachbarschaftsbezirk 'Thambahal' haben sich die etwa 160 dort lebenden Familien im Jahre 2006 auf Anregung einiger weniger, sozial engagierter Bürger zu einer Kooperative zusammengeschlossen, um ihren Bezirk zu einem Musterbeispiel Newarischer Kultur weiterzuentwickeln.

Der zentrale Platz des Thambahal-Tole
mit dem Gebetshaus und der identitätsgebenden
Buddha-Statue

Die Bürger-Kooperative hat auf
dem Gebetshaus ein klassisches newarisches
Restaurant "Newa Lahana" errichtet.

Man plante und realisierte ein Open-Air-Museum in den Gassen, in dem nicht nur alte Gerätschaften ausgestellt sondern auch die historischen Riten und Gebräuche der Newar-Kultur erläutert werden. Die regelmäßige Reinigung der Gassen und Wege und die Müllbeseitigung im Tole durch die Kooperative organisiert (sehr ungewöhnlich für die Dörfer in Nepal).

Die Kooperative pflegt die historischen Riten und Gebräuche und sorgt durch geringe Beiträge für die Unterstützung besonders bedürftiger Personen. Unter finanzieller Beteiligung aller wurde auf dem zentralen Gebetshaus ein Open Air-Restaurant errichtet, in dem ausschließlich die von den den Bewohnern zubereiteten, originalen Newar-Speisen serviert werden.  Das Restaurant "Newa Lahana", übersetzt: 'Newar Kultur' , findet seit 2008 im gesamten Kathmandu Valley bei den Nepali ungeahnten Anklang. Die Erlöse kommen den 160 Familien der Kooperative zugute.

Im Thambahal Open Air Museum wird die alte Kultur
der Newar liebevoll und anschaulich präsentiert

 

Im Jahre 2006 entwickelten arme und arbeitslose Frauen der Kooperative  die revolutionäre Idee, gemeinsam ein Gewerbe aufzubauen, mit dem ein bescheidenes Einkommen erzielt werden konnte und durch das dauerhafte Arbeitsplätze für Frauen geschaffen werden konnten. Nachdem viele Konzepte, wie z.B. eine Kerzenmanufaktur verworfen  wurden, war der gemeinsame Wunsch,  eine Bäckerei zu betreiben.

 

Schon im November 2006 hatten sich sieben Frauen zu einem ersten Training zur Geschäftsführung von kleinen Unternehmen im staatlichen Trainingszentrum in Kathmandu angemeldet. Die täglichen Busfahrten von Kirtipur in die Hauptstadt (ca. 20 Rupien) sowie ein Zuschuss zum auswärtigen Essen - Kosten, die die Frauen finanziell überfordert hätten ! - wurden von gtz/ udle (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit/ urban development through local efforts) getragen. ein weiteres 3-wöchiges Training, das das eigentliche Bäckerhandwerk zum Inhalt hatte, fand im Februar/März.2007 statt und wurde von insgesamt 13 Frauen absolviert. Die notwendigen Arbeitsmaterialien wurden wiederum von gtz/ udle finanziert.

Nach Abschluss der Trainingsseminare präsentierten die 13 Teilnehmerinnen
stolz ihre  Zertifikate, gekleidet in ihre  Festtagskleider.

Allerdings drohte die Selbsthilfe-Initiative der Frauen zu scheitern, da es zunächst nicht gelang, einen Raum für die gemeinschaftliche Backstube zu finden und mit den erforderlichen Gerätschaften einzurichten.

Auf Vermittlung der damaligen Expertin des DED (Deutscher Entwicklungsdienst) in Kirtipur, Frau Dipl.-Ing. Olivia Kummel, habe ich Ende 2006 beschlossen, das Bäckerei-Projekt mit Nepalhilfe Kirtipur e.V.  finanziell zu unterstützen, nachdem die Hilfe für die Schule Jana Sewa zu einem vorläufigen Abschluss gekommen war .

Mit einem Spendenbetrag von zunächst 6.200 Euro wurden die Hochbaumaßnahmen sowie die technische Grundausstattung unterstützt. Weitere 1.000 Euro an Spenden wurden zur Beschaffung zahlreicher Zusatzausstattungen vom Kühlschrank bis hin zur Backform zur Verfügung gestellt.

 

 

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